Die neuste Ausgabe der FRIEDENSZEITUNG – bereits die 46. Ausgabe – ist Anfang September 2023 erschienen und befasst sich mit der neuen Armeedoktrin unter dem Einfluss des Ukraine-Krieges, bringt ein Gespräch mit dem zurückgetretenen Präsidenten des Friedensrates, Ruedi Tobler, publiziert ein umfangreiches Dossier des Friedensgutachtens 2023 zu Rüstungskontrolle und Desinformation, bietet einen Essay zum Zweckbündnis zwischen China und Russland, ergänzt mit zwei Hintergrundberichten über Frauen der Welt, einen zu den sibirischen Rentiernomadinnen, einen zu Selbstverteidigungsinitiativen von Mädchen und Frauen in Indien, den neuen Friedenskalender 2024, und ist angereichert mit der Kolumne von Marionna Schlatter, einem Plädoyer für ein Ukrainehilfegesetz sowie einer Übersicht zum Westsaharakonflikt.
Armeechef Süssli: Back to Cold War
Noch bevor der Bundesrat Lehren für die schweizerische Sicherheitspolitik im europäischen Umfeld aus dem anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine zieht, prescht die Armeeführung vor und propagiert die Abkehr von der bisherigen Armeedoktrin Richtung kollektiver Sicherheit hin zur (teil)autonomen Verteidigung wie zu Zeiten des Kalten Krieges.
Ruedi Tobler tritt als Präsident des Schweizerischen Friedensrates zurück
Ruedi Tobler war 1975 bis 1986 und 1996 bis 2023 Präsident des Schweizerischen Friedensrates. Am 26. Mai 2023 ist er an der Jahresversammlung in Zürich zurückgetreten. Wir haben mit ihm über prägende Engagements, Positionen und Erlebnisse gesprochen.
China und Russland: Zweckbündnis statt Allianz
Peking steht eng an der Seite Russlands, meinen viele im Westen. Doch die Sicht auf den Ukraine-Krieg ist in China deutlich umstrittener als gedacht.
Rüstungskontrolle und Desinformation
Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine und wachsender Spannungen mit China scheinen die Aussichten für Rüstungskontrolle düster zu sein. Aber nicht alle Rüstungskontrollbemühungen sind zum Scheitern verurteilt. Auch wenn gegenwärtig weitere Abrüstung unwahrscheinlich ist, sollte alles getan werden, um strategische Stabilität zu erhalten, Eskalationsrisiken zu reduzieren, einen Rüstungswettlauf zu verhindern und Proliferation (Weiterverbreitung) einzudämmen.
Irma will nicht zurück in die Schule
Zum neuen Friedenskalender 2024 zu Frauen der Welt: Sibirische Rentiernomadinnen in Taymir. Irma ist siebenjährig und Spiridons Enkeltochter. Spiridons Familienmitglieder sind Rentiernomaden und gehören zur knapp 8000 Personen zählenden Volksgruppe der Dolgan, die im Mündungsgebiet des Chatangaflusses auf der Taymir-Halbinsel im hohen Norden Sibiriens leben. Irma will nach den Ferien nicht mehr zurück in die Schule, sondern beim Grossvater in der Tundra bleiben.
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Weitere Beiträge in der FRIEDENSZEITUNGs-Ausgabe vom September 2023:
- Die Kolumne von Marionna Schlatter: Die Vision der Armee für die Schweiz: Aufrüstung und Abschreckung.
- Plädoyer für ein Ukrainehilfegesetz.
- Die neue Friedensagenda der UNO.
- Grussbotschaft zum Hiroshima-Gedenktag vom 6. August 2023.
- Der Westsahara-Konflikt: Völkerrecht oder partikulare Staatsinteressen?