Die neuste FRIEDENSZEITUNG – bereits die 53. Ausgabe – ist Anfang Juni 2025 erschienen und befasst sich mit vielen internationalen Friedensthemen und bietet einige Buchrezensionen:
Was auf dem Spiel steht – Impulstagung des SFR zur sogenannten Neutralitätsinitiative
Die «Neutralitätsinitiative» der SVP, die die «immerwährende und bewaffnete Neutralität» in der Verfassung festschreiben und primär auf die Aufhebung von völkerrechtlichen Sanktionen wie diejenigen der Europäischen Union gegen Russland zielt, steht ante portas. In der Juni-Session wird sie der Ständerat behandeln. An einer Impulstagung zur Neutralitätsinitiative des Schweizerischen Friedensrates am 18. Mai 2025 in Bern wurden die negativen Auswirkungen des Volksbegehrens diskutiert und für eine glaubwürdige Friedens- und Sicherheitspolitik plädiert.

Offener Brief: Schweizer Verantwortung für den Schutz des Völkerrechts in Gaza
Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in Gaza riefen Ende Mai 2025 zahlreiche NGOs, Hilfswerke, Expert:innen fürs Völkerrecht und weitere namhafte Persönlichkeiten aus Diplomatie, Wissenschaft und Kultur, darunter die beiden Ex-Bundesrätinnen Micheline Calmy-Rey und Ruth Dreifuss, die Schweiz in einem dringenden Appell zum Handeln auf. Als Depositarstaat der Genfer Konventionen ist das Land verpflichtet, die Achtung des Völkerrechts einzufordern. Der Schweizerische Friedensrat ist Erstunterzeichner des Offenen Briefes. Dokumentiert ist der Appell an den Bundesrat im Wortlaut.

Wiedergänger aus den 1930ern: Jakob Tanner zur «Neutralitätsinitiative»
In der Juni-Session 2025 behandelt der Ständerat die Volksinitiative zur «Wahrung der schweizerischen Neutralität». Sollte sie ohne Gegenvorschlag abgelehnt werden und folgt ihm der Nationalrat, könnte die Abstimmung Anfang nächstes Jahr stattfinden. Der Historiker Jakob Tanner geht der sogenannten Neutralitätsinitiative als Wiedergänger einer aussenpolitischen Anpassungsinitiative während der nationalsozialistischen Bedrohung nach.
Rückblick auf 80 Jahre Zivildienst-Friedensarbeit
Im Dezember vor 80 Jahren wurde der Schweizerische Friedensrat gegründet, für die Redaktion Anlass, in den vier Ausgaben der FRIEDENSZEITUNG 2025 auf die Schwerpunkte der Friedensratsarbeit in seiner langen Geschichte zu blicken. Höhepunkt wird die Jubiläumsveranstaltung vom 6. Dezember 2025 in Zürich sein, ein Datum zum Vormerken.
Während wir in der letzten Ausgabe einen Blick auf den jahrzehntelangen Kampf des Friedensrates um die Beteiligung der Schweiz an der UNO warfen, auf der die Hoffnung ruhte, durch internationale Kooperation die Schrecken künftiger Kriege bannen zu können, beleuchten wir heute den ebenso langen Einsatz des Friedensrates für einen friedensrelevanten Zivildienst.
Die weiteren Beiträge in der FRIEDENSZEITUNGs-Ausgabe vom Juni 2025:
- Die Kolumne von Balthasar Glättli: Rüstungsausgaben – darfs noch etwas mehr sein?
- Die Waffenausfuhrstatistik 2024.
- Das SIPRI-Jahrbuch: Rüstungsausgaben weltweit im Jahre 2024.
- Vier Konfliktmythen: Verbreitete Fehlannahmen zu Frieden und Konflikt.
- Michail Schischkin zur kulturellen Verwüstung in Russland: «Unsere Sprache ist unser Widerstand.»
- Atomare Abschreckung in Europa nach der Verschärfung der trans-atlantischen Beziehungskrise.
- Ungeschützt mitten ins Kriegsgeschehen: Neue Bücher von Olha Volynska, Victoria Amelina, Katja Petrowskaja, und Serhej Zhadan.